lebende Köder

ein Beitrag von F. Weidenbach

 

Maden

 

Fleischmaden sind die Larven der verschiedensten Fliegenarten. Für den Angler sind hauptsächlich drei Arten von Maden interessant, nämlich die der Blauen und der Grünen Schmeißfliege sowie der Stubenfliege.

Alle drei Madenarten sind meistens im Fachhandel erhältlich. 

Die Maden der Blauen und Grünen Schmeißfliege und die der Stubenfliege können nicht nach ihrer Färbung unterschieden werden, die zwischen weißlich, elfenbeinfarben und buttergelb variieren kann. Sie unterscheiden sich allein durch ihre Form und Größe. 

Die größte unter den dreien ist die Made der Blauen Schmeißfliege, deren Körper kantiger und etwas stärker gegliedert ist als der der anderen. 

Der Körper der Grünen Schmeißfliege hat eine weiche und glatte Form und gleicht einem in die Länge gezogenen Tropfen. Der Körper der Stubenfliege gleicht der eines kleinen kurzen Würmchens. Diese Madenart wird auch Pinkies genannt. 

Wegen der Feingliedrigkeit ihres Körpers darf die Made nur auf allerfeinste Haken aufgesteckt werden, d.h. nur dünndrähtige und besonders scharfe Goldhäckchen in den Größen 11 – 15 kommen in Frage. Das ist schon deshalb wichtig, damit der Madenkörper beim Durchstechen nicht aufplatzt. Maden werden ja nicht der Länge nach, sondern nur ganz leicht an ihrem dickeren Ende durchstochen. Der Haken selbst sollte auch bei mehreren Maden nie ganz bedeckt sein. Ein größerer Haken wäre allerdings für den vorsichtigen Friedfisch zu sichtig...


  

Pinkies


Zum Anködern dreht man die Made zwischen den Fingern so, dass das stumpfe und breite Ende nach oben freiliegt. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man nun zwei größere dunkle Flecke und darüber, auf einem erhabenen Vorsprung eine kleine Öffnung, den After. Dort wird der gut geschärfte Haken vorsichtig eingeführt, wobei man ihn nach einigen Millimetern durch die Haut seitlich wieder austreten lässt. Dann schiebt man die aufgespießte Made weiter auf den Hakenschenkel und füllt den ganzen Haken noch mit zwei, drei oder mehr Maden. 
Hauptsächlich wird die Made mit einer Pose angeboten, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, sie ebenfalls auf Grund auszulegen. 
Maden sollten in einer kleinen Dose möglichst kühl aufbewahrt werden.
Tipp: Für einen längeren Transport, z.B. Urlaub, „schläfert“ man die Maden vorher ein. Dazu füllt man sie in ein luftdicht schließendes Marmeladenglas. Das Gefäß sollte bis oben hin mit Maden voll sein, die aus Luftmangel dann bald in eine Art Betäubung fallen. Am Wasser werden die Maden auf einem Tuch oder einer Zeitung ausgebreitet und ca. eine Viertelstunde lang der frischen Luft ausgesetzt. Schon bald erlangen sie ihre alte Lebhaftigkeit wieder.



Rotwurm, Laubwurm
  
 

Rot- bzw. Laubwürmer gehören zu den für den Angler interessantesten Kleinwurmarten. Sie sind etwa 5 bis 9 cm lang und ca. 3 bis 5 mm dick. Ihr Körper ist etwas flachgedrückt und wirkt ziemlich massig. Die Färbung variiert vom dunkleren bis zum helleren Rotbraun, während das Schwanzende manchmal bis ins Lichtgraue getönt sein kann.  
Damit sie ihre überaus große Lebhaftigkeit auch noch lange Zeit unter Wasser beibehalten, müssen diese Würmchen allerdings äußerst vorsichtig und behutsam auf dem Haken befestigt werden, sonst zerreißt der nicht sehr zähe Körper sehr leicht an den Einstichstellen des Hakens. Daher sollte die Hakenspitze auch stets äußerst scharf sein.
Zur Befestigung dieser Würmer eignen sich Haken Größe 9 – 14. Um ihre Aktivität möglichst lange zu erhalten, sollten die Würmer nur zwei- bis dreimal quer durchstochen und dann ihre Masse gleichmäßig über dem Hakenbogen und –schenkel verteilt werden. 
Durch ihr lebhaftes Hin- und Herwinden locken die Würmchen so die Fische schon von weitem an. 
Kleinwürmer werden hauptsächlich mit feiner Pose im Wasser schwebend angeboten, weniger auf Grund. 
Für die meisten Friedfischarten, wie z.B. Schleie, Barbe, Brasse, Döbel, aber auch dem misstrauischen Karpfen oder der überaus vorsichtigen Nase und natürlich von den kleineren Weißfischarten wie z.B. Rotauge und Rotfeder, sind die Kleinwürmer ein Leckerbissen. Die Schleie schlürft den lebhaften Wurm gierig ein, wenn er ihr zwischen Seerosenblättern angeboten wird.



 Dendrobena

Der Dendrobena, ein sehr beliebter Angelwurm, wird manchmal auch „Riesen-Rotwurm“ genannt und kommt aus Amerika. Er ist dort schon der Angelköder schlechthin. Weil der Tauwurm bei uns nicht züchtbar ist und daher immer aus Amerika importiert werden muss, wo er auch eingesammelt und gelagert wird, wurde er hier von Anglern als Topköder entdeckt. Der Dendrobena ist viel widerspenstiger als der Tauwurm und hat auch am Haken eine sehr lange Lebensdauer.


Tauwurm

Der größte unter den auf Süßwasserfische angewendeten Würmer ist der Tauwurm. Er ist auch, wenn er frisch und noch nicht ermattet ist, auch der lebendigste von allen Wurmarten.

Tauwürmer werden mit Hilfe eines Schwimmers oder auf Grund angeboten. Wegen seiner besseren und verlockenden Wirkung und auch wegen seiner respektablen Größe – er kann immerhin bis zu 25 cm lang werden – und Lebensdauer, zieht man den Tauwurm nicht der Länge nach auf den Haken, sondern durchsticht ihn zwei- bis dreimal quer und lässt das längere Ende frei herunterhängen. Man beginnt bei der Montage am besten bei seinem ockerfarbenen Geschlechtsring, wenn er einen solchen schon hat. Auf diese Weise hängt er nicht schlapp vom Haken herab, sondern behält auch im Wasser ziemlich lange seine Lebhaftigkeit, was ja gerade die Neugier und den Appetit der Fische erregt.
Der Tauwurm hat in den vorderen zwei Dritteln seines Körpers eine kräftige braunrote Farbe. Auf seinem Ring weist er eine ocker bis gelblichrote und nur auf seinem Schwanzende eine lichtgraue Färbung auf.



Mehlwurm

Mehlwürmer werden ca. 2 bis 3 cm lang und zwischen 2 und 3 mm dick. Sie haben eine weißlich bis gelblichbraune Färbung. Mit Mehlwürmern kann man kleinere bis mittelgroße Friedfische an den Haken locken, manches Mal sogar einen größeren Döbel, die Nase oder auch eine Barbe. 

Mehlwürmer sollten auf langschenklige und dünndrähtige Haken der Größe 11 bis 15 gezogen werden. Zur Anköderung des Mehlwurms wird der Haken in ein Enddrittel des Wurmes eingestochen, das Würmchen auf den Hakenschenkel hochgeschoben und dann die Hakenspitze am anderen Enddrittel des Wurmkörpers wieder ausgeführt. So können sich ersteres und hinteres Körperende frei bewegen. 
Aufbewahrt werden Mehlwürmer in einem flachen Döschen, dessen Boden mit einem Gemisch von etwas Mehl und feinem Sägemehl bedeckt ist. Wenn sie immer wieder ins Kühle gestellt werden, halten sie sich lange Zeit.



Bienenmaden

Bienenmaden sind ein guter Forellenköder. Da sie aber nicht so lebendig wie Fleischmaden sind, sollte man sie stets als Cocktail mit Fleischmaden oder zum Schleppen einsetzen. 

Beim Schleppen sollte man zwei Bienenmaden “L-förmig” auf einen langschenkligen Haken aufziehen: Ein Made in ganzer Länge auf den Hakenschenkel und die zweite Made zur Hälfte auf den Hakenbogen aufziehen